Niklas Szeleschus spielt seit 2020 für den SC Wiedenbrück in der Regionalliga West. Nebenbei ist er zusammen mit seiner Freundin Greta auf TikTok aktiv. Der gemeinsame Account der beiden kommt inzwischen auf über 160.000 Follower. Das meistaufgerufene Video wurde 7,2 Millionen Mal angesehen.
Er berichtet über den Ursprung seines Accounts: "Ich hab zu Corona-Zeiten tatsächlich schonmal mit TikTok angefangen. Aber alleine. Da war ich noch gar nicht mit meiner Freundin zusammen. Da habe ich aus Langeweile nebenbei ein paar Videos hochgeladen. Das lief dann für meine Verhältnisse ganz okay dafür, dass ich da keine großen Ambitionen hatte. Ich wollte da gar nicht irgendetwas Großes reißen", erzählt er.
Für einige Zeit ließ er den Account dann ruhen und lud keine neuen Videos hoch. Einige Zeit, nachdem er mit seiner Freundin Greta zusammen gekommen war, entschieden sie sich gemeinsam dazu, den Account wiederzubeleben. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Konto bereits 10.000 Follower.
"Das ist für TikTok-Verhältnisse nicht viel, aber für den Start war das ideal", erklärt er und erläutert die Grundidee hinter dem Content: "Wir haben dann nach und nach angefangen, zusammen Videos hochzuladen. Ein wenig im Bereich Comedy, sodass es ein wenig witziger gestaltet ist. Aber auch in der Schiene Fußball."
Der Regionalliga-Stürmer hat auch eine Ahnung, warum die Videos so gut ankommen: "Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es in vielen Beziehungen so ist, dass der Freund Fußball spielt und die Freundin alles abkönnen muss. Das können viele nachvollziehen, vor allem Paare. Deswegen kamen die Videos auch so gut an und haben positive Resonanz bekommen."
Sprüche auf und neben dem Rasen
Auf die Frage, ob er sich denn schon das ein oder andere von seinen Mannschaftskollegen anhören musste, reagiert der 27-Jährige mit Gelächter: "Selbstverständlich. Nicht nur in der Mannschaft. Klar, musste ich mir Anfang ein paar Sprüche abholen, aber damit habe ich auch gerechnet. Ich darf mir heutzutage noch Sprüche anhören, aber ich weiß natürlich, wie ich damit umzugehen habe."
Sogar auf dem Platz hörte Szeleschus den ein oder anderen Spruch, vor allem von Gegenspielern: "Worauf ich mich auch eingestellt habe, war, dass ich es auf dem Platz zu hören bekomme, also von gegnerischen Spielern. Das war nicht gerade selten der Fall, aber ich konnte gut darüber hinwegsehen und mittlerweile ist es mir auch egal", berichtet er.
Zudem erklärt er, dass die Sprüche mit steigendem Erfolg und wachsender Reichweite weniger und positiver werden. "Ich muss sagen - das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen arrogant an, aber - je erfolgreicher wir geworden sind, desto weniger wurden die Sprüche auf dem Feld. Von negativen Kommentaren ging es immer mehr zu positiven Kommentaren über."
Von einigen Spielern der Alemannia Aachen bekam er sogar Lob: "Ich habe beispielsweise von Aachen-Spielern gehört: 'Ich finde euch so cool. Meine Freundin und ich feiern euch. Macht weiter so.' Das ist dann immer mehr ins Positive gewandert."
Trotz der Sprüche, die vor allem zu Beginn häufig negativ waren, hat der Angreifer nie darüber nachgedacht, mit TikTok aufzuhören. Er und seine Freundin Greta haben viel Spaß an dem Account und kommen mit jeglicher Art von Hass zurecht. "Wenn man in dieser Branche drin ist, kann man es nicht jedem recht machen. Du hast immer welche dabei, die finden das total behämmert. Aber es gibt auch Leute, die einen pushen und daran halten wir eher fest, als an den negativen Kommentaren."